In der Klinik für Neurochirurgie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt wird eine innovative Therapieoption für Patienten mit Wirbelkörpermetastasen angeboten: die thermische Frequenzablation. Dieses minimal-invasive Verfahren bietet eine effektive Schmerzlinderung und verbessert die Lebensqualität der Patienten erheblich.
Metastatische Knochenerkrankungen, besonders in den Wirbelkörpern, stellen eine große medizinische Herausforderung dar. Viele Patienten mit Knochenmetastasen leiden unter intensiven Schmerzen, die durch die Tumorerkrankung selbst verursacht werden. Diese Schmerzen beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern führen auch zu Frakturen und eingeschränkter Mobilität. Das Hauptziel der neurochirurgischen Behandlung ist eine schnelle Versorgung, um die Stabilität der Wirbelsäule und die Funktion der Nerven zu erhalten. Der hauptsächlich auftretende Rückenschmerz, der bei Belastung zunimmt, bessert sich oft nur unzureichend, selbst nach einer erfolgreichen Operation. In vielen Fällen sind starke Opiate erforderlich, um die Schmerzen zu lindern, doch die Patienten leiden weiterhin unter einer eingeschränkten Lebensführung und reduzierter Beweglichkeit.
Erweiterung des Behandlungsspektrums bei Wirbelkörpermetastasen
Die thermische Frequenzablation von metastatisch betroffenen Wirbelkörpern bietet hier eine vielversprechende Ergänzung, um die Schmerzen deutlich zu lindern. „Die Einführung der thermischen Frequenzablation als zusätzliche schmerztherapeutische Maßnahme stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von Wirbelkörpermetastasen dar. „Durch diese Technik können wir die Lebensqualität unserer Patienten erheblich steigern und eine wirksame Linderung der Schmerzen verschaffen, die oft das größte Hindernis für eine Verbesserung der Mobilität und Lebensfreude darstellen“, erklärt Privatdozent Dr. Albrecht Waschke, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Der Facharzt für Neurochirurgie ist auf minimal-invasive endoskopische Eingriffe spezialisiert, mit den Schwerpunkten vaskuläre Chirurgie und Schädelbasischirurgie. Zudem verfügt er über umfassende Expertise in der gesamten Wirbelsäulenchirurgie.
Das System basiert auf einer modernen, gekühlten Hochfrequenzablation, bei der zwei Metallsonden minimal-invasiv in den befallenen Wirbelkörper eingeführt und auf etwa 70°C erhitzt werden. Diese Erhitzung sorgt dafür, dass das Tumorgewebe rund um die Sondenspitze verödet wird. Durch einen integrierten Kühlkreislauf wird gleichzeitig sichergestellt, dass das umliegende gesunde Gewebe, insbesondere die angrenzenden spinalen Nervenwurzeln, geschont werden. Dank dieser innovativen Sondenstruktur lässt sich das Therapieverfahren sicher und einfach in den klinischen Alltag integrieren. Im Anschluss an die Verödung erfolgt eine Zementverstärkung des betroffenen Wirbelkörpers. Die Kombination aus Schmerzlinderung und Stabilisierung der Wirbelsäule bietet eine schonende minimal-invasive Lösung zur Behandlung von Wirbelkörpermetastasen. Weitere, bei diesen Patienten oft anstehende onkologische Behandlungen wie beispielsweise eine Radiotherapie oder eine systemische Chemotherapie können im Anschluss sehr zeitnah begonnen werden.
Fortschritt in der Neurochirurgie
Die Einführung der thermischen Frequenzablation zur Behandlung von Wirbelkörpermetastasen stellt einen entscheidenden Fortschritt in der Schmerztherapie dar. In Kombination mit anderen therapeutischen Maßnahmen trägt dieses Verfahren dazu bei, die Lebensqualität der Patienten erheblich zu steigern und ihre Mobilität zu verbessern.
„Kaum ein anderes operatives Fachgebiet profitiert so stark von innovativen Entwicklungen wie die Neurochirurgie“, erklärt der Chefarzt. „Unsere Klinik verfügt über eine exzellente technische Ausstattung, die uns ermöglicht, modernste Therapieansätze anzubieten.“ Dank leistungsstarker Endoskope und hochmoderner OP-Mikroskopie können viele Eingriffe minimal-invasiv durchgeführt werden. Dies ermöglicht unter anderem endoskopische und endoskopisch-assistierte Hirntumor- und Schädelbasischirurgie sowie minimal-invasive Eingriffe an erkrankten Gefäßen des Gehirns und des Rückenmarks. Zudem deckt die Klinik für Neurochirurgie das gesamte Spektrum der Wirbelsäulenchirurgie ab – von Fehlbildungen und Verletzungen bis hin zu Tumoren und chronischen Schmerzen.
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