100 Jahre

ERFOLGREICHE BLUTTRANSFUSION

Blut ist etwas ganz Besonderes und kann auch heute noch nicht durch ein Kunstprodukt ersetzt werden.

Bereits im Jahre 1492 soll es zum ersten bekannten Fall einer Bluttransfusion gekommen sein. Der Legende nach versuchten die Leibärzte von Papst Innozenz VIII, als dieser im Sterben lag, ihn durch eine Frischzellenkur mit Fremdblut zu retten. Doch der Versuch scheiterte. Sowohl Papst Innozenz als auch die drei Kinder, die das Blut spendeten, überlebten nicht.

Mit der Entdeckung der verschiedenen Blutgruppen A, B und 0 1901 wurde dann die Basis für die Bluttransfusion geschaffen. Erstmals 1920 in Österreich wurde bei einer Operation eine Blutkonserve eingesetzt.

100 Jahre später ist die Blutspende aus der modernen Transfusionsmedizin nicht mehr wegzudenken. Allerdings wird das Blut heutzutage nicht mehr in seinem natürlichen Zustand verabreicht, sondern zuvor in seine wesentlichen Bestandteile aufgeteilt. Das gespendete Blut kann so mehrfach und auf verschiedene Weise Kranken und verletzten Menschen helfen. Der Patient bekommt nur den Teil des Blutes, den er für seine Genesung tatsächlich braucht.

Gerade in Coronazeiten ist die Blutspende besonders wichtig. „Trotz Covid hatten wir am Campus Bad Neustadt keine größeren Engpässe zu verzeichnen. Allerdings haben wir während des Lockdowns auch deutlich weniger operiert, da Intensivkapazitäten für eventuelle Covid-Patienten freigehalten werden mussten. Insofern war der Bedarf während dieser Zeit auch niedriger, so Dr. Gerhard Batz, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Transfusionsverantwortlicher Arzt am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt.

Seit einigen Jahren kommt es immer wieder zu Engpässen bei bestimmten gefragten Blutgruppen wie zum Beispiel 0 negativ – besonders am Ende der Sommer- und der Weihnachtsferien, wenn die Spendenbereitschaft entsprechend gering ist. „Das liegt vor allem an der demografischen Entwicklung: Durch die Überalterung der Bevölkerung gibt es immer mehr alte, kranke und transfusionsbedürftige Menschen, die immer weniger Blutspendern gegenüberstehen. Insofern gewinnt ein verantwortungsvoller Umgang mit dem knappen Rohstoff Blut eine immer größere Bedeutung“, so Dr. Batz weiter. Sie möchten selbst Blut spenden? Eine Übersicht über den nächsten Blutspendetermin in Ihrer Nähe finden Sie hier: www.drk-blutspende.de/blutspendetermine

Karl Landsteiner entdeckte auf roten Blutkörperchen verschiedener Menschen unterschiedliche Antigene und benannte darauf hin vier Blutgruppen: A, B, AB, 0 Werden bei einer Bluttransfusion einander unverträgliche Blutgruppen miteinander vermischt, bekämpfen Antikörper fremde Antigene, worauf hin das Blut verklumpt. Universalspender: Menschen mit der Blutgruppe 0: Ihr Blut wird von allen anderen Empfängern vertragen. Universalempfänger: Menschen mit Blutgruppe AB: Ihr Blut verträgt das Blut aus den anderen Gruppen.