6 Tipps:

SO SCHÜTZEN SIE IHR HERZ VOR DER KÄLTE

Wenn die Temperaturen fallen, steigt das Herzinfarktrisiko. Vor allem Bluthochdruckpatienten sollten einige Dinge beachten.

Nicht nur heiße, sondern auch kalte Temperaturen sind mitunter eine enorme Belastung für den Kreislauf. Insbesondere bei Herzpatienten kann das Folgen haben. Ein Hauptgrund: Um nicht auszukühlen, stellt der Körper die Blutgefäße eng. Dadurch steigt der Blutdruck, das Herz muss mehr leisten, obwohl es schlechter mit Sauerstoff versorgt wird. Ein Angina-Pectoris-Anfall kann die Folge sein – oder sogar ein Herzinfarkt. Statistiken belegen, dass nicht nur das Risiko für einen Herzinfarkt in der kalten Jahreszeit erhöht ist, sondern dass Herzinfarkte im Schnitt auch schwerer und häufiger tödlich verlaufen. Um dennoch gut durch den Winter zu kommen, sollten Herz-Kreislauf-Patienten daher ein paar einfache Regeln beachten.

WER IST GEFÄHRDET? Koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt, Angina Pectoris, Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern und tiefe Beinvenen-Thrombosen treten im Winter häufiger auf oder verschlimmern sich. Für Schlaganfälle, Lungenembolien und bestimmte Herzrhythmusstörungen könnte dies ebenfalls zutreffen, gibt die Deutsche Herzstiftung an.

„Bei Auftreten eines Engegefühls oder von Schmerzen im Brustkorb bei körperlicher Belastung im Winter stellen Sie sich bitte kurzfristig bei Ihrem Arzt vor, es könnte sich um Vorboten eines Herzinfarkts handeln.“
Dr. Jan Kikec, Oberarzt der Klinik für Kardiologie I
  1. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie sich bei extremer Kälte verhalten sollen. Eventuell kann er die Blutdruckmedikamente anpassen oder eine Bedarfsmedikation empfehlen.
  2. Machen Sie eine Sportpause, wenn Sie gerade einen Infekt durchmachen oder sich davon erholen, ansonsten könnte das Herz Schaden nehmen. Das gilt übrigens auch für Herzgesunde.
  3. Wenn Sie frei von Infekten sind, sollten Sie sich auch im Winter regelmäßig bewegen. Spazierengehen, Nordic Walking, langsames Joggen oder Radfahren bieten sich an – am besten nicht in aller Frühe und nicht bevor Sie Ihre Blutdruckmedikamente eingenommen haben. Bei sehr niedrigen Temperaturen weichen Sie besser auf Indoor-Sportarten aus.
  4. Auf Schneeschippen und Brötchenholen bei klirrender Kälte sollten Herzkranke lieber ganz verzichten.
  5. Warnzeichen wie plötzlich einsetzende Luftnot oder Brustschmerzen bei Minusgraden sollte man immer ernst nehmen und keineswegs als kältebedingte Reizung der Bronchien abtun – auch wenn Sie bisher herzgesund sind!
  6. Achten Sie auf eine ausreichende Raumtemperatur. Denn auch eine sehr kalte Wohnung könnte den Blutdruck ansteigen lassen.

KONTAKT Sekretariat der Klinik für Kardiologie I Interventionelle Kardiologie und kardiale Bildgebung am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt Chefarzt Prof. Dr. med. Sebastian Kerber Tel. 09771 23201 Nachricht schreiben