Ver​let​zungs​ri​si​ken:

IM FALL DES FALLES

Wer aufs Fahrrad steigt, sollte das eigene Verletzungsrisiko so gering wie möglich halten. Der Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Schulterchirurgie, Endoprothetik PD Dr. Arne Berner vom RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt nennt die drei häufigsten Risiken und erklärt, wie Sie im Fall des Falles hier am Campus bestmöglich behandelt werden.

PD Dr. med. Arne Berner

Das Verletzungsrisiko auf dem Fahrrad hat unterschiedliche Ursachen: Überlastung des eigenen Körpers, Zusammenprall mit einem Hindernis oder einem anderen Verkehrsteilnehmer oder ein Sturz. Insbesondere E-Bikes, auch Pedelecs genannt, werden leicht unterschätzt: Sie sind relativ schwer und erreichen mit bis zu 25 km/h eine ordentliche Geschwindigkeit. Ihr Verletzungsrisiko wird eher dem eines Motorrades als eines Fahrrades gleichgesetzt. Hier können eine gute Beratung und ein Fahrsicherheitstraining helfen.

PRELLUNGEN, VERSTAUCHUNGEN, SCHÜRFWUNDEN:

Was Sie tun können: Bei (starken) Schmerzen, Schwellung, Bluterguss, gelegentlicher Einschränkung der Beweglichkeit, stellen Sie das verletzte Körperteil ruhig und kühlen Sie es.

Schürfwunden reinigen Sie am besten mit klarem Wasser und entfernen Schmutz mit einem sauberen Tuch. Nach der Behandlung mit einem Desinfektionsspray oder einer jodhaltigen Wundsalbe mit einer sterilen Kompresse abdecken.

Was wir tun können: Können Sie Arm oder Bein nach dem Sturz nicht mehr richtig bewegen oder bessern sich Schmerzen nach ein bis zwei Tagen nicht deutlich sollten sie unbedingt ihren Hausarzt aufsuchen. Am Wochenende oder an Feiertagen können Sie auch direkt zu uns in unsere interdisziplinäre Notaufnahme am Campus kommen, die rund um die Uhr für sie da ist.

Ist eine Wunde großflächiger und stark verschmutzt, können wir die Steinchen auch mit einer örtlichen Betäubung entfernen. Den notwendigen Tetanusschutz überprüfen wir und frischen ihn gegebenenfalls gleich auf.

BRUCH ODER LUXATION (GELENKAUSKUGELUNG): SCHULTER, ELLENBOGEN

Was Sie tun können: Sollten Sie den Verdacht auf Bruch oder Luxation haben bzw. sehen Sie dem Körperteil nach einem Sturz von außen eine Fehlstellung an, dann wickeln Sie, wenn möglich, den angewinkelten Arm in ein Tuch und stellen sich im nächstgelegenen Krankenhaus vor. Sollte sie nicht mehr in der Lage sein, selbstständig ins Krankenhaus zu fahren, verständigen sie den Rettungsdienst.

Was wir tun können: Wir tasten vorsichtig ab, prüfen die Beweglichkeit des Armes und machen gegebenenfalls ein Röntgenbild. Ein ausgekugeltes Gelenk renken wir wieder ein. Bei einem gebrochenen Knochen entscheiden wir, ob wir operieren müssen oder eine Ruhigstellung (Verband, Gips) genügt. Gegebenenfalls sind weiter Untersuchungen zur Therapieentscheidung notwendig (MRT, CT).

SCHÄDEL-HIRN-TRAUMA

Was Sie tun können: Wenn Sie nach einem schweren Sturz vom Fahrrad ohnmächtig waren, Bewusstseinslücken hatten oder Ihr Helm Bruchstellen aufweist, dann sollten sie den Rettungsdienst verständigen und sich im nächsten Krankenhaus vorstellen. Sollten Sie nach einem vermeintlich leichten Sturz erst im Verlauf der nächsten ein bis zwei Tage Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen entwickeln, kommen Sie zur Abklärung möglicher Kopfverletzungen ins Krankenhaus.

Was wir tun können: Bei uns werden Sie 24 Stunden überwacht. Gegebenenfalls fertigen wir ein CT (Computertomografie) des Kopfes an, um schwere Kopfverletzungen ausschließen zu können.

Die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Schulterchirurgie und Endoprothetik wurde kürzlich von der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE) als Deutsches Schulter- und Ellenbogenzentrum zertifiziert und bietet somit nachweislich eine optimale Versorgung dieser Verletzungen.